Orglmeister Infrarot-Systeme hat in den letzten 30 Jahren einen spannenden Weg zurückgelegt. Der Gründer, Albert Orglmeister, wagte den Sprung ins kalte Wasser, um seine Ideen in die Tat umzusetzen. In seinem Elternhaus baute er die erste Produktionsstätte auf. Wie wurde aus dem Startup ein Global Player?

Vom Angestellten zum Unternehmer

Albert Orglmeister hatte früh den Wunsch, etwas Eigenes zu entwickeln. Nach seinem Ingenieurstudium arbeitete er zunächst fünf Jahre lang als Entwicklungsingenieur für Thermografiegeräte. Schließlich wollte er eigene Ideen in diesem Bereich umsetzen, da er feststellte, dass ein qualitativ hochwertiges und erschwingliches Pyrometer auf dem Markt fehlte. Voller Tatendrang gründete A. Orglmeister 1993 sein erstes Ingenieurbüro in der 1-Zimmer-Kellerwohnung seines Elternhauses. Zusätzlich zum Ingenieurstudium absolvierte er ein Wirtschaftsstudium, um auch die wirtschaftlichen Aspekte besser zu verstehen.

Erste Erfolge

In der Wohnung entstand auch die erste Produktionsstätte mit einer alten Drehbank, und A. Orglmeister entwickelte sein erstes Gerät: das MINIpyro®. Das Pyrometer ermöglichte die berührungslose Temperaturkontrolle und fand großen Anklang in der Lebensmittelindustrie, z.B. zum kontrollierten Backen von Waffeln und Kartoffelchips.

Später übernahm das inzwischen fünfköpfige Team um A. Orglmeister die Industrievertretung von Ultrakust aus Gotteszell (heute Bartec). Dadurch ergaben sich spannende Kontakte zu Industrievertretern und neue Herausforderungen. Ein Beispiel war die Ausstattung eines großen Herstellers von Glättwerken für Papiermaschinen mit einem Gerät, das die Oberflächentemperatur einer Walze zuverlässig und berührungslos bei 90°C Umgebungstemperatur und hoher Luftfeuchtigkeit erfasste. Orglmeister Infrarot-Systeme lieferte 1998 die Lösung: den PYROscan®. Die Firma wurde schnell zum Erstausrüster für Glättwerke und ist es bis heute geblieben.

Auf diesen ersten Erfolgen wollte sich das Orglmeister-Team nicht ausruhen. Als im Jahr 2002 die Anfrage eines großen Müllverbrennungskraftwerks kam, ob es nicht möglich sei, die Müllbunker mit einer Infrarotkamera-Lösung auf Entstehungsbrände zu überwachen, war schnell klar, dass dafür ein neues, verbessertes Gerät entwickelt werden musste. Mit Infrarotkameras war es zwar bereits möglich, die Temperaturen in einem bestimmten Bereich zu überwachen, aber der Erfassungsradius war für die Anforderungen eines Müllbunkers nicht ausreichend. Es musste also ein Gerät von Grund auf neu entwickelt werden, das in der Lage ist, sehr große Flächen mit schwankenden Füllständen flächendeckend zu überwachen.

Angetrieben von dieser Aufgabe suchte das Team nach einer Lösung und entwickelte schließlich den ersten PYROsmart®. Mit dem Gerät konnten dank verbesserter Software und Kamera wesentlich größere Flächen überwacht werden. Durch ständige Weiterentwicklung ist es Orglmeister Infrarot-Systeme gelungen, ein einzigartiges und innovatives Produkt am Markt zu etablieren.

Prototyp bzw. erster PYROsmart® zur flächendeckenden Überwachung großer Flächen und Müllbunker.

Das aktuelle Modell, der PYROsmart® pro, hat außer der quadratischen Form nicht mehr viel mit seinem Vorgänger gemein. Mit Hilfe modernster Infrarot- und Videokameras scannt PYROsmart® pro kontinuierlich große Flächen und Objekte, misst Temperaturen und erstellt lückenlose thermografische Panoramabilder. So können potenzielle Brandgefahren bereits in der Entstehungsphase erkannt werden – noch bevor ein Feuer ausbricht. Wird eine kritische Temperatur erkannt, lokalisiert das System den Hotspot, löst Alarm aus und meldet diesen sicher an die Brandmeldezentrale.

Zum PYROsmart® pro sind im Laufe der Zeit weitere Modelle hinzugekommen, die speziell für besondere Anforderungen entwickelt wurden. Dazu gehören der PYROsmart® waste, der speziell für die Anforderungen einer Bunkerüberwachung in Müllverbrennungsanlagen konzipiert ist, der PYROsmart® eco als kostengünstiger Einstieg in das Schwenk-/Neigesystem mit einer statt zwei Kameras und der PYROsmart® one für kleinere Flächen und Förderbänder.